
Thomas Schafferer präsentierte im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung "Spielorte" im Sterzinger (I) Zwölferturm seine 7-minütige Text-Klang-Installation "muezzin" (Entstehungszeitraum: 12.08.09-02.10.09 / Entstehungsorte: Mexico City und Innsbruck). Die Vernissage fand am 07.10.09 um 18.30 Uhr im Rathaus statt. Die Ausstellung endete am 11.10.09 um 21.00 Uhr. Neben u.a. malerischen, bildhauerischen, konzeptionellen Werken von Peter Kaser, Tomaso Boniolo, Xaver Gschnitzer oder Anna Maria Bergsmann wurden insgesamt drei Klanginstallationen präsentiert.
Thomas Schafferers Arbeit war von 7.-11.10.09 von 9.00-21.00 Uhr zu jeder vollen Stunde zu hören. Davor und danach liefen Arbeiten seiner KollegInnen Kurt Lanthaler und Manuela Kerer.
Details zu Thomas Schafferer Arbeit:
Titel: muezzin
Material: 7-minütige Text-Klang-Installation
Entstehungszeitraum: 12.08.09-02.10.09
Entstehungsorte: Mexico City (Estadio Azteca/Donceles) und Innsbruck
Diese 7-minütige Text-Klang-Installation besteht aus drei wesentlichen Text-Teilen:
Teil 1 thematisiert das Gefesseltsein (u.a. von Lasten)
Teil 2 thematisiert den inneren Konflikt (sich von jenen Lasten zu lösen)
Teil 3 thematisiert schlussendlich die Befreiung (von jenen Lasten)
Den Rahmen für diese drei Teile bilden eingeworfene (kursivgedruckte) Text-Zitate aus dem Song „Splendere Ogni Giorno il Sole“ von Max Gazzè.
Zwischengelagert sind auch Soundfragmente aus Mexico City: Monotones Kreischen von rund 114.000 BesucherInnen des Estadio Azteca und kriegerische „Schlachtrufe“ einer Studentendemonstration nahe des Zócalo.
„muezzin“ ist eine assoziative Collage aus Gedanken und Klängen. Scheinbare Gegensätze wie „Schrei“ oder „Gebet“ - also laut und leise - wachsen ineinander. Auf den Zwölferturm in Sterzing hin entwickelt ist diese Arbeit ein Weckruf, einem Muezzin gleich, allerdings nach Innen hinein, nicht nach Außen, einem Turmschreier gleich sich selbst aufzuwecken und ins Gebet zu nehmen.
Die Arbeit startet düster mit dem Erkennen bzw. Aussprechen eines Problems. Im Mittelteil sind die inneren Konflikte und Zwänge auf dem Weg zur Befreiung von diesen alten Lasten in einer albtraumhaften Assoziationssuppe zu erkennen. Im dritten und letzten Teil ist endlich die reinigende Befreiung gelungen. Neue Perspektiven tun sich auf und die Hoffnung siegt.
romanroad - 4. Okt, 14:45